Alljährlich treffen sich die Blogger und sonstige Internet-Interessierte in Berlin: Die re:publica 2012 hatte wieder eine sehr starke Resonanz in der politischen Öffentlichkeit und bei vielen Medien. Die Blogger-Szene hat sich mit der re:publica 2012 noch stärker der vielfältigen Diskussion gegenüber gezeigt. Während früher die Freaks auf der re:publica den Ton angaben, kann man jetzt auch den Regierungssprecher oder eine EU-Kommissarin hier treffen. Aktuelle Trends zur Offenheit des Internets und zu den Möglichkeiten für jeden Einzelnen über das Internet Einfluss auszuüben, bestimmten auch die Diskussionen der re:publica 2012.

Aktivisten im Netz sind überzeugt davon, dass man mit Schwarm-Intelligenz mehr erreichen kann, als wenn jeder Einzelne vor sich hin nachdenkt. Doch Schwarm-Intelligenz erfordert einen Raum, wo man sich trifft. Das Internet als virtueller Raum ist hier zwar bemerkenswert, doch ab und an braucht man Treffmöglichkeiten in der Wirklichkeit. Eines dieser kreativen Treffs ist die re:publica: Als re:publica 2012 hatten jetzt viele Internet-Interessierte die Möglichkeit zu einem Treffen in Berlin genutzt. Auch die re:publica 2012 übertraft wieder alle Erwartungen hinsichtlich ihrer Resonanz: Die Konferenz für Internet-Interessierte hatte sich vergrößert und trotzdem wurde es am Schluss sehr schwierig, sich Karten für die re:publica 2012 zu besorgen.

Prominenter Gast auf der re:publica 2012 war EU-Kommissarin Neelie Kroes. Man solle sich um das Urheberrechts-Abkommen Acta keine Sorgen machen, äußerte sich die zuständige EU-Kommissarin auf der re:publica 2012 vor den 4.000 Internet-Interessierten in Berlin. Viele Proteste hätten zu einem Umdenken bei den Verantwortlichen geführt und die Internet-Aktivisten hätten sich zu einer starken Stimme entwickelt, die man in Europa berücksichtigen müsse.

Stark beachtet auf der re:publica 2012 wurde wie immer der auffälligste deutsche Blogger: Sascha Lobo.

Die großen Online-Netzwerke wie Facebook und Twitter seinen zwar eine enorme Entwicklung, die viel Bewegung ins Internet gebracht hätte. Doch man sollte sich auch überlegen, ob man nicht besser seine Power für wirklich offene Netzwerke nutzen sollte. Öffentlichkeit nur für die eigenen Freunde und Kontakte, würde die Wirksamkeit der Kommunikation vermindern. Wer seine Sicht auf die Welt im eigenen Blog umsetze, der hätte eine deutlich breitere Möglichkeit für Kommunikation, als wenn er sich in einem abgeschlossenen Netzwerk bewege.

Die re:publica 2012, das zeigt die vielfältige Resonanz in Medien und Öffentlichkeit, hat sich vom Nischentreffen weit entfernt. Eine Vielzahl von Themen aus allen Lebensbereichen rund um das Internet war Gegenstand der re:publica 2012. Internet und Recht, Journalismus mit neuen Möglichkeiten im Internet, Professionalisierung mit Blogs und neuen Medien: Das sind nur wenige der Themen, die die re:publica 2012 bestimmt haben. Damit vollzieht die re:publica 2012 das nach, was seit vielen Jahren das Internet prägt: Die Ausweitung der Themenpalette und die Vielfalt der Beteiligten. Die Teilnehmer an der re:publica 2012 waren meist schwer begeistert von der Breite und Intensität des Angebots; viele wollen auf jeden Fall bei der re:publica 2013 dabei sein.

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